Die Vorgeschichte
Um die Mitte der 20er Jahre knüpften junge Leute aus Nieukerk und Aldekerk erste Kontakte mit der 1913 gegründeten Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Unter den Kameraden der 1927 gegründeten Ortsgruppe Sevelen befanden sich u. a. die Gebrüder Rous aus Nieukerk, die Gebrüder Elspass und Franz Oudens aus Aldekerk.
Die einheimische Bevölkerung und vor allem die Erholungssuchenden aus dem Ruhrgebiet fanden nach dem 2. Weltkrieg ein ideales Freizeit- und Erholungsgebiet durch die Ausbaggerung des Eyller Sees.
Auch die DLRG erkannte die Notwendigkeit eines Schutzes für die immer mehr zunehmenden Schwimmerinnen und Schwimmer. Zunächst wurde der Wach- und Einsatzdienst von DLRG - Kameraden aus Kevelaer und Sevelen versehen.
Geschichte der Ortsgruppe Kerken e.V.
Doch schon bald fanden sich junge Leute aus Nieukerk und Aldekerk bereit, sich für die Ziele der DLRG einzusetzen. Zu den ersten Interessenten gehörten u. a. Josef Noy, Ernst Neubert, Josef Harmes, Heinz Schreurs, Hermann-Josef Brücker, Franz Müller, Kurt Haesters und die Gebrüder Polkownik.
Am 28. Februar 1953 konnte in der Gaststätte Leufkens-Kremers in Nieukerk die Ortsgruppe Nieukerk - Aldekerk der DLRG gegründet werden. Zu den Mitgründern gehören nachweislich: Josef Dewies, Heinz Schreurs, Siegfried Hirschfeld, Werner Greven, Peter Fuhs, Kurt Haesters, Werner von Itter, Ernst Neubert und H-Josef Brücker. Zum ersten Leiter der neuen Ortsgruppe wurde Werner Greven gewählt.
Die emsige Aufbauarbeit des Kameraden Greven wurde durch seinen jähen Tod mit 26 Jahren beendet. Heinz Schreurs übernahm mit Hilfe von Kurt Sperling die Leitung für die nächsten Jahre. Als Peter Fuhs zum Vorsitzenden gewählt wurde, konzentrierte Heinz Schreuers seine Arbeit auf die Rettungsschwimmausbildung. Auf einer Fahrt zu einer DLRG-Veranstaltung verunglückte Peter Fuhs tödlich. Nach diesem Schicksalsschlag lag die Führung der Ortsgruppe in den Händen von Heinz Schreurs und Otto Schulz.
Im März 1969 wurde Hans Stiels zum Vorsitzenden der Ortsgruppe gewählt. Er versah dieses Amt bis Mai 1970. Zu diesem Zeitpunkt übernahm ein junger Kamerad die Führung der Ortsgruppe, der den Grundstein für den großen Aufschwung legte. Dieser war Gerd-Willy van Buyll. Seinem jugendlichen Elan verdanken die Mitglieder vieles, wie die Ausbildungs- und Trainingsstunden während des ganzen Jahres, zunächst im Hallenbad Geldern, dann ab März 1973 im neu errichteten Bad in Rheurdt.
Ende August, nach einer Trainingsstunde mit anschließender Vorstandssitzung, verunglückte van Buyll auf der Heimfahrt sehr schwer. Er erlag einige Tage später seinen schweren Verletzungen und wurde am 5. Sept. 1973 beigesetzt. Es war das dritte mal, dass der Tod einen Leiter der Kerkener Ortsgruppe im jugendlichen Alter hinwegraffte.
Im November 1973 wurde von den Mitgliedern Heinz Pauls mit der Führung der Ortsgruppe betraut. Er setzte die von van Buyll begonnene Arbeit kontinuierlich fort. Unter seiner Stabsführung wurden aus der Gemeinde weit über 500 neue Mitglieder aufgenommen. Besondere Verdienste erwarb sich Heinz Pauls um die Gründung vom Stützpunkt und später der selbstständigen Ortsgruppe Rheurdt - Schaephysen. Im März 1977 übernahm Heinz Middendorf für ein Jahr den Vorsitz der Kerkener Ortsgruppe.
Nachfolger von Heinz Middendorf wurde für ein Jahr Christian Franken. Von 1979 - 1981 übernahm Heinz Pauls abermals die Führung der DLRG Ortsgruppe Kerken. 1981 kam es zu einem Umbruch in der Ortsgruppe, der Vorstand wurde enorm verjüngt. Das Durchschnittsalter der Vorstandsmitglieder betrug zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre. Dieser junge Vorstand überzeugte, auch als vom Bezirk Bedenken anklangen, durch seine Leistungen im Sinne der DLRG und konnte zugleich den Ausspruch "Die Jugend von heute taugt nichts" widerlegen.
Als erste Ortsgruppe im Bezirk stellte die Ortsgruppe Kerken einen weiblichen Ortsgruppenleiter. Dieses Amt übernahm die erst 19-jährige Margret Rixen von 1981 - 1983. Von 1983-1987 übernahm Dieter Fenten die Leitung der Ortsgruppe als Vorsitzender. Er führte viele Neuheiten in die Ortsgruppe ein. Unter anderem wurde unter seiner Führung das Informationsblatt "Der Wasserfloh" für alle Ortsgruppenmitglieder erstellt.
Verfasser: Christian Franken
1987 stand wiederum ein Führungswechsel an. Eckhard Scheidemann übernahm als Vorsitzender die Führung der Ortsgruppe, die er bis heute innehat. Während seiner Amtszeit erhielt die Ortsgruppe 1990 den Status eines eingetragenen Vereins. Allen an der Führung der DLRG - Ortsgruppe Kerken beteiligten Personen, die im Laufe der Zeit Höhen und Tiefen zu meistern hatten, soll an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen werden.
Bis April 2002 behielt Eckhard Scheidemann das Amt des Ortsgruppenleiters inne und führte den Verein vorbildlich. In seiner Amtszeit wurde sogar auf vielfachen Wunsch hin eine zweite Trainingseinheit für Wettkampfteilnehmer, Eltern der Mitglieder und Nichtschwimmer organisiert. Diese findet bis heute noch Dienstags in der Zeit von 20.00-21.00 Uhr statt.
Auf der Jahreshauptversammlung 2002 entschloss sich der Vorstand Platz für Nachwuchs zu machen. Die Vorstandsmitglieder waren der Meinung, es müsse frischer Wind in die Vereinsangelegenheiten gebracht werden und traten mit Ausnahme von Rainer Wellems, der bis dahin Ausbildungsleiter war und Frank Wolters (stellv. Ausbildungsleiter) zurück.
Somit wurde zum zweiten Mal in der Geschichte der DLRG Kerken das Durchschnittsalter des Vorstands enorm herabgesetzt. Es lag nun bei 21 Jahren.
- Ortsgruppenleiter/Geschäftsführer:
- Björn Wiesner
- Stellv. Ortsgruppenleiterin/Jugendwart:
- Marina Claaßen
- RfÖ/stellv. Geschäftsführerin:
- Judith Adrian
- Ausbildungs- und Einsatzleiter:
- Frank Wolters
- Stellv. Ausbildungs- und Einsatzleiter:
- Rainer Wellems
- Beisitzer Tauchen:
- Holger Düsterhöft
- Beisitzer Jugend:
- Steffen Janssen
- 2.Beisitzer Jugend:
- Jan van der Pütten
Frischer Wind im Vorstand und 50 - Jahrfeier
Um den „frischen Wind“, der nun wehen sollte, sichtbar zu machen, wurde direkt zu Anfang der Amtszeit eine Homepage für die DLRG Kerken erstellt. Auf dieser fand man erstmals alles Wissenswerte, Einladungen, Berichte, Neuigkeiten und allgemeine Informationen im Internet.
Kaum im Amt, hatte dieser sehr junge und noch weitgehend unerfahrene Vorstand mit einem ernst zu nehmenden Problem zu kämpfen: Mit Ablauf des Jahres 2002 wurde der Gemeindebus, der die Trainingsteilnehmer seit etlichen Jahren kostenlos nach Rheurdt und zurück befördert hat, von der Gemeinde abgeschafft.
Um den Kerkener Kindern und Jugendlichen weiterhin eine ordentliche Schwimmausbildung gewährleisten zu können, wurden mehrere Problemlösungen diskutiert. Da die Gemeinde weder finanzielle Beihilfe noch Mitfahrgelegenheit bei den von der Gemeinde von da an gemieteten Bussen, noch Hilfe anderer Art gewährte, mussten die Mitgliedsbeiträge angehoben werden, um selbst einen Bus für das Training am Donnerstag mieten zu können.
Leider ging dieses Konzept nicht auf. Durch die Mitgliedbeitragserhöhung von lediglich 10,00 € pro Person (!) verlor die DLRG Kerken ca. 140 Mitglieder, so dass nur noch 180 Mitglieder zu verzeichnen waren. Mit dieser geringen Zahl an zahlenden Mitgliedern konnten die horrenden Summen, die der Bus kostete, nicht getragen werden. Es musste mit Vereinsrücklagen abgeholfen werden. Als diese immer weiter schrumpften, musste die Beförderung der Kinder mit einem Bus ab April 2004 eingestellt werden. Seitdem bringen die Eltern ihre Kinder selbst zum Training nach Rheurdt und holen sie wieder ab. Dies geschieht mit von den Eltern gebildeten Fahrgemeinschaften.
Es gab aber auch Erfreuliches im Jahr 2002: Die Leitungen der DLRG Kerken und Wachtendonk lernten sich per Zufall bei einer Bezirksratstagung kennen. Aus diesem Treffen ist eine sehr gute Zusammenarbeit der beiden Ortsgruppen erwachsen. So werden alle Jugendaktivitäten zusammen geplant und durchgeführt. Außerdem wird seitdem gemeinschaftlich Wachdienst am Naturfreibad Wachtendonk geleistet. Somit hatte sich das Problem Wachdienst gelöst.
2003 konnte die DLRG Kerken ihr 50-jähriges Bestehen verzeichnen. Dieses Ereignis wurde in Nieukerk im Gasthof Till mit allen Mitgliedern, Ortsgruppen des Kreises Kleve, Kerkener Vereinen und Bürgern gefeiert. Bei einer Tombola mit ca. 200 von der Kerkener Geschäftswelt gestifteten Preisen und einem warmen Buffet wurde bis spät in die Nacht gefeiert.
Bis 2005 sind die Mitgliederzahlen wieder auf über 200 angestiegen. Die Tendenz ist steigend.
Auf der Jahreshauptversammlung 2005 hat sich die Tauchgruppe der DLRG Kerken leider aufgelöst, da aus beruflichen Gründen keiner der 11 Taucher die anfallenden Pflichten eines Tauchwartes wahrnehmen konnte.
Bis 2005 haben sich auch wieder einige Veränderungen in den Reihen des Vorstands ergeben. So hat Judith Adrian ihr Amt niedergelegt und ihre Aufgaben wurden per kommissarischer Wahl an Marina Claaßen weitergegeben. Der Beisitzer Tauchen ist seit Auflösung der Gruppe zurückgetreten. Dafür sind zwei Beisitzer im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit hinzugekommen. Tobias Hawel betreut seit 2004 den Internetauftritt des Vereins, und Maike Hintzen widmet sich seit 2005 der Präsents in den Medien. Außerdem hat Marco Bruchwalski 2004 Patrick Erbs als Kassenwart abgelöst.
An dieser Stelle möchte ich, wie mein Vorgänger auch, allen Vorstandskollegen, der Ausbildergruppe und allen Mitgliedern, die uns in den vergangenen stürmischen Jahren die Treue gehalten und uns unterstützt haben, meinen ausdrücklichen Dank und ein dickes Lob aussprechen!
Verfasser: Marina Wiesner (geb. Claaßen)
Neuer Vorstand 2017
Bei der Jahreshauptversammlung der DLRG-Ortsgruppe Kerken, die im Mai 2017 stattgefunden hat, hat der Verein einige Neuzugänge in sein Vorstandsteam aufnehmen können. Einige Positionen wurden neu besetzt. Marco Bruchwalski ist ab sofort neuer Ortsgruppenleiter. Roland Den Drijver übernimmt die Positionen des stellvertretenden Ortsgruppenleiters sowie des stellvertretenden Geschäftsführers. Auch neu im Vorstand sind Felix Cleve als neuer Kassenwart und Jan Henrik Janßen als Referent für die Öffentlichkeitsarbeit.
Die Mitglieder des Vereins bedankten sich während der Versammlung für die geleistete Arbeit des vorherigen Vorstands. Ein besonderer Dank ging an Björn und Marina Wiesner, die 15 Jahre lang für den Erhalt des Vereins gekämpft haben. Das neue Vorstandsteam freut sich auf die künftige Zusammenarbeit und will auch weiterhin für Nachwuchs an neuen Schwimmern sorgen. Auch die Sicherheit am Eyller See habe oberste Priorität, wie die DLRG-Mitglieder versichern.